Was indonesische Inselbewohner vor Gericht gegen einen Zement-Multi erreichen und wie wir gegen eine Ghost-Unit in Gaza vorgehen
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GROSSVERSCHMUTZER. SCHARFSCHÜTZEN. LIEFERKETTENGESETZ-SABOTEURE

SEPTEMBER 2025 | NEWSLETTER 106

Im globalen Norden mag sich die öffentliche Aufmerksamkeit für die Klimakrise abgeschwächt haben, aber in den Sommermonaten bringt sie sich unweigerlich in Erinnerung. Während Waldbrände und Hitzewellen die Bedrohung auch hier für viele erneut spürbar machen, erscheint die Tatenlosigkeit auf höchster politischer Ebene zunehmend unvertretbar. Doch mit Beginn des Herbstes gibt es im Kampf um Klimagerechtigkeit bedeutende und ermutigende Entwicklungen: Jüngste Gerichtsentscheidungen könnten den Weg für wirksamere Maßnahmen ebnen.
Im Juni veröffentlichte der Internationale Gerichtshof (IGH) ein wegweisendes Gutachten zu den Verpflichtungen von Staaten im Hinblick auf den Klimawandel. Und vor knapp zwei Wochen konfrontierten Bewohner*innen der indonesischen Insel Pari – deren Existenz und Lebensgrundlage durch den steigenden Meeresspiegel bedroht sind – Vertreter*innen des zu den Hauptverschmutzern zählenden Zementkonzerns Holcim vor einem Schweizer Gericht.


In der vergangenen Woche hat das ECCHR gemeinsam mit Partnern außerdem Anzeige gegen einen aus München stammenden Angehörigen der israelischen Armee erhoben. Er steht im Verdacht, an gezielten Tötungen unbewaffneter palästinensischer Zivilist*innen in Gaza beteiligt gewesen zu sein.


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Das ECCHR-Team

In der Schweiz – hoch über dem Meeresspiegel – protestieren die Bewohner*innen von Pari gegen den Verlust ihrer Insel infolge des steigenden Meeresspiegels. © Photo Daniel Rihs/HEKS

Für Großverschmutzter wird die Luft dünner

Der Schweizer Konzern Holcim präsentiert sich gerne mit einem nachhaltigen Firmenimage: Es nehme die Herausforderungen des Klimawandels ernst und strebe bis 2025 eine klimaneutrale Produktion an. Große Worte für einen führenden Zementhersteller, der zu den “Carbon Majors” zählt. Das Unternehmen ist für 0,42 Prozent aller historischen industriellen CO2-Emissionen verantwortlich – mit weltweiten Auswirkungen.


„Ich spüre die Auswirkungen des Klimawandels täglich. “Wohin sollen wir gehen, wenn unsere Insel versinkt?", fragte Ibu Asmania am 3. September in der Schweizer Stadt Zug. Sie und drei weitere Bewohner*innen der indonesischen Insel Pari haben Holcim verklagt. Sie fordern eine schnellstmögliche Reduzierung der CO2-Emissionen des Konzerns sowie eine finanzielle Beteiligung an Flutschutzmaßnahmen und Entschädigung für erlittene Klimaschäden, um ihre Insel vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Nach aktuellen Schätzungen könnte Pari bereits 2050 fast vollständig überschwemmt sein – eine Katastrophe, die sich jetzt noch verhindern lässt.

Ibu Asmania und Arif Pujianto bei der Verhandlung © Gerichtszeichnung: Erika Bardakci-Egli

Das Zuger Gericht hat zwar noch keine Entscheidung über die Zulässigkeit der Klage getroffen, doch es steht bereits jetzt viel auf dem Spiel. Ein Urteil zugunsten der Kläger*innen würde zur wachsenden Zahl von Entscheidungen internationaler und nationaler Gerichte beitragen, die zeigen, dass übermäßige Emissionen tatsächlich rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Das jüngste Gutachten des IGH bestätigt, dass Klimaschutz ein Menschenrecht ist; ein deutsches Urteil vom Mai 2025 hat zudem ergeben, dass Carbon Majors grundsätzlich für Klimarisiken haftbar gemacht werden können. Damit wird der internationale Konsens mehr als deutlich: Große Treibhausgasemittenten dürfen sich ihrer Verantwortung nicht länger entziehen.


Mehr zum Fall

Lesen Sie unser Q&A

An der Emissions-Quelle: Edi Mulyono und Ibu Asmania vor dem Zementwerk Eclépens im Schweizer Kanton Waadt.
© Lorenz Kummer

Umweltsünder vor Gericht !

Gemeinsam mit denjenigen, die die Krise unmittelbar erleben, kämpfen wir für Klimagerechtigkeit. Länder und Unternehmen mit einem hohen CO2-Fußabdruck müssen  Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Emissionen übernehmen – und sie umgehend reduzieren!

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WIRTSCHAFT UND MENSCHENRECHTE

Ausverkauf der Menschenrechte in deutschen Lieferketten

Trotz seiner strukturellen Schwächen ist das deutsche Lieferkettengesetz, dass am 1. Januar 2023 in Kraft trat, ein Meilenstein: Zum ersten Mal werden deutsche Unternehmen für Menschenrechts- und Umweltrisiken entlang ihrer globalen Lieferketten rechtsverbindlich zur Verantwortung gezogen. Nun hat die deutsche Regierung Änderungen vorgeschlagen, die offiziell darauf abzielen, „administrative Lasten für Unternehmen zu reduzieren” und „die Vollzugsfreundlichkeit zu erhöhen“ – Euphemismen für eine kalkulierte Entkernung des Gesetzes. Diese vorgeschlagenen Änderungen würden zu einer „Entlastung” von 4,1 Millionen Euro führen, einer Summe, die 0,001 Prozent des deutschen BIP entspricht – statistisch gesehen ein Rundungsfehler.

Der Preis für diese symbolische „Ersparnis”? Die Meldepflichten für Unternehmen sollen abgeschafft werden, während die Zahl der mit einer Geldstrafe geahndeten Verstöße von 13 auf 4 reduziert würde – als ob es ausreichend wäre, darauf zu vertrauen, dass Unternehmen die Vorschriften freiwillig einhalten. Sollte die SPD nicht eingreifen, werden die Durchsetzungsmechanismen des Gesetzes weiter ausgehöhlt. Mit dem Risiko, dass es letztlich kaum mehr als eine freiwillige Selbstverpflichtung wäre – ein Modell, das sich bereits allzu oft als ungeeignet erwiesen hat.


Unser Statement

Studie Zwei Jahre deutsches Lieferkettengesetz

VÖLKERSTRAFTATEN UND RECHTLICHE VERANTWORTUNG

Mutmaßliche Kriegsverbrechen in Gaza: Strafanzeige gegen IDF-Soldaten in Deutschland

Gemeinsam mit Partnerorganisationen hat das ECCHR am 10. September bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegen einen aus München stammenden Angehörigen der israelischen Armee eingereicht. Er steht im Verdacht, an gezielten Tötungen unbewaffneter palästinensischer Zivilist*innen in Gaza beteiligt gewesen zu sein. Die Organisationen fordern die Einleitung völkerstrafrechtlicher Ermittlungen wegen des Verdachts, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen wurden.

Die Strafanzeige stützt sich auf umfangreiches Beweismaterial, welches durch Investigativ-Recherchen und audiovisuelle Aufnahmen dokumentiert wurde. Die Recherchen weisen auf die Existenz einer als „Ghost Unit“ bezeichneten Scharfschützen-Einheit innerhalb der israelischen Armee hin, dem 9. Zug der Hilfskompanie des 202. Fallschirmjägerbataillons. Zwischen November 2023 und März 2024 kam es in und um das Al-Quds- sowie das Nasser-Krankenhaus zu einer Serie gezielter Tötungen von Zivilist*innen, die Zeug*innen übereinstimmend auf gezielte Schüsse von Scharfschützen zurückführen. Innerhalb der identifizierten Einheit haben zahlreiche Soldaten mit doppelter Staatsangehörigkeit ihren Dienst versehen. Neben der nun in Deutschland eingereichten Strafanzeige wurden bereits in Frankreich, Italien, Südafrika und Belgien rechtliche Schritte gegen Angehörige dieser Einheit unternommen.

Das ECCHR betont, dass Deutschland grundsätzlich verpflichtet ist, gegen mutmaßliche Täter internationaler Kernverbrechen zu ermitteln – insbesondere, wenn es sich um in Deutschland geborene Beschuldigte oder eigene Staatsangehörige handelt.


Mehr zum Fall

Israels Unwillen, Völkerstraftaten an Palästinenser*innen zu verfolgen

Als der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) 2024 Haftbefehle gegen Premierminister Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Gallant erlassen hat, wurden sie von der israelischen Regierung zurückgewiesen. Als Rechtsstaat sei man selbst zur unabhängigen Strafverfolgung in der Lage, lautete die von der deutschen Bundesregierung unterstützte Begründung. Unser neuer Report The Prentese of Justice zeigt dagegen eine seit Jahrzehnten verfestigte Kultur der Straflosigkeit: selbst eklatante Völkerrechtsverstöße, wie Kriegsverbrechen oder gar die Anstachelung zum Genozid bleiben straflos, sobald staatliche Akteure verantwortlich sind. Gleichheit vor dem Gesetz bleibt Palästinenser*innen in der Praxis verwehrt. Besonders angesichts des anhaltenden Gaza-Krieges mit massiven zivilen Opferzahlen und der weitreichenden Zerstörung ziviler Infrastruktur wird deutlich:Nationale Verfahren bleiben unzureichend und führen dazu, dass mutmaßliche Täter keine Rechenschaft ablegen müssen. Nur konsequentes internationales Handeln kann dieser Straflosigkeit begegnen und das Völkerrecht wahren.


Zum Report (auf Englisch)

Erste Festnahme auf Grundlage eines IStGH-Haftbefehls in Deutschland

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) wirft dem libyschen Staatsbürger Khaled Mohamed Ali El Hishri vor, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen oder angeordnet zu haben. Als Aufseher im Mitiga-Gefängnis in Tripolis sei El Hishri unter anderm verantwortlich für Mord, Folter, Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewealt. Auf Grundlage eines IStGH-Haftbefehls war El Hishri am 16. Juli am Flughafen Berlin-Brandenburg festgenommen worden. Damit sind deutsche Behörden erstmals in der Situation, das gesetzlich geregelte Überstellungs- und Auslieferungsverfahren anzuwenden.Eine völkerrechtliche Premiere für Deutschland, die insbesondere angesichts der bestehenden IStGH-Haftbefehle gegen Netanjahu und Putin über den konkreten Fall hinaus Bedeutung erhält. 

Im Fall El Hishri sah das zuständige Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg die formellen Voraussetzungen für eine Überstellung nach Den Haag als erfüllt an. Obwohl das deutsche Gesetz zur Zusammenarbeit mit dem IStGH keine Rechtsmittel gegen diese Entscheidung vorsieht, hat El Hishri Beschwerde eingelegt. Dabei macht er vor allem zwei Punkte geltend: Zum einen sei Libyen kein Mitgliedstaat des IStGH, zum anderen schütze ihn seine diplomatische Immunität. Wir halten keines dieser Argumente für stichhaltig und auch das OLG hat El Hishris Beschwerde abgewiesen und dem Bundesgerichtshof zur Entscheidung vorgelegt.


Zu unserem Statement

Zum Instagram Reel

Damascus: Viele der überraschend zahlreichen Autos sind schwarze SUV’s. Durch deren getönte Scheiben sind die Insassen nicht zu erkennen. © Joumana Seif

Brief aus Damascus #4

Nach zwölf Jahren im Exil konnte die Menschenrechtsanwältin Joumana Seif erstmals nach Syrien zurückkehren. In ihrem vierten Brief aus Damaskus beschreibt sie die wachsende Frustration in der Zivilgesellschaft – verursacht durch alltägliche Herausforderungen der letzten Sommermonate wie extreme Hitze, Strom- und Wassermangel, fehlende Infrastruktur und wirtschaftliche Not, aber auch durch die derzeitige politische Atmosphäre. Gewalt und militärische Lösungen – vor allem in der Region Suweida – dominieren weiterhin, ein gemeinsamer Dialog fehlt und soziale Risse vertiefen sich. Doch Joumana Seif schildert auch neue Hoffnung: Die im Juli gegründete Nationale Rettungsinitiative soll Menschen unterschiedlicher politischer, religiöser und ethnischer Herkunft, Geschlechts und Alters zusammenbringen, um durch Dialog gemeinsame Visionen für Syriens Zukunft zu entwickeln. 


Den Brief aus Damaskus lesen und abonnieren

ECCHR

Gerechtigkeit die bleibt: Ein Vermächtnis für die Zukunft

Der Tag des Testaments am 13. September lädt ein, darüber nachzudenken, was einmal von uns bleiben wird. Dabei geht es nicht allein um materielle Besitztümer, sondern um Werte, Träume und eine bessere Zukunft. Doch für viele bleiben Vererben und Testamente schwierige und beunruhigende Themen. Mit unserer Erbschaftsbroschüre wollen wir dieses Tabu brechen und uns dem Thema widmen.


Mehr zu unserer Erbschaftsbroschüre

VERANSTALTUNGEN

Pestizide, Profite und Politik

Der Anbau von genmanipuliertem Soja, der damit verbundene Pestizideinsatz und die daraus resultierenden Schäden in Südamerika sind Gegenstand einer OECD-Beschwerde gegen Bayer. Sie wurde mit Unterstützung von Misereor und ECCHR von mehreren Organisationen in Lateinamerika im April 2024 eingereicht. Bei einer öffentlichen Veranstaltung des Geneva Graduate Institute wird jetzt am Beispiel dieser Beschwerde die Verantwortung der deutsche Politik diskutiert. Davon ausgehend geht es um die grundsätzliche Frage, wie Staaten den strukturellen Gründen für Menschenrechtsverletzungen, die im Geschäftsmodell der Agrarindustrie angelegt sind, begegnen könnten.


18.09.2025,18:30–19:30 Uhr, Geneva Graduate Institute/Maison de la Paix, Raum 3, Chemin Eugène-Rigot 2, Genf


Online-Teilnahme

Brunch Talk mit Menschenrechtsanwalt Ben Wizner

Ein Vormittag an dem Ben Wizner (American Civil Liberties Union) und Wolfgang Kaleck über gegenwärtige Herausforderungen für die Menschenrechte und vergangene juristische Kämpfe sprechen. Seit Donald Trump 2025 ins Weiße Haus zurückgekehrt ist, hat Wizners Organisation 79 Klagen gegen seine Regierung eingereicht. Beinahe drei Viertel davon gingen zu ihren Gunsten aus. Ben Wizner, der auch Edward Snowdon verteidigt hat, gehört zu den prominentesten Verteidigern der US-Zivilgesellschaft und hat mit seiner Arbeit entscheidende geopolitische Entwicklungen beeinflusst.


21.09.2025, 12:00 Uhr, ECCHR, Zossener Str. 55-58 (Aufgang D), Berlin


Weitere Informationen

Understanding Prison: Mena Prison Forum in Berlin #5 - Libyen

Im Anschluss an die Berlin-Premiere des Dokumentarfilms Escaping Libya’s Detention Industry findet eine Diskussion über internationale Verbrechen gegen Migrant*innen und Geflüchtete in Libyen und im Mittelmeerraum statt. David Yambio (Refugees in Libya), Phoebe Walton (Forensis) and Allison West sprechen über die Rolle europäischer Abkommen zur Auslagerung des Grenzregimes – wie das Memorandum of Understanding zwischen Italien und Libyen –, die diese Verbrechen systematisch stützen. Fragen der juristischen Rechenschaftspflicht Europas werden dabei ebenso thematisiert wie dringend notwendige politische Veränderungen.


06.10.2025, 19 Uhr, BuM, Paul-Lincke-Ufer 21, 10999 Berlin


Weitere Informationen und Anmeldung

On Justice #6: Gaza, Völkerrecht und der Genozid-Diskurs

Geschichte im Selbstzeugnis lautet der Untertitel des neuen Buchs von Omer Bartov, das im April auf Deutsch erschienen ist. Denn Genozid, Holocaust und Israel-Palästina, die er hier als Historiker erforscht, sind gleichzeitig Themen seiner persönlichen Geschichte. Eine solche, wenn auch anders verortete, Doppelperspektive nimmt auch der aus Gaza stammende palästinensische Völkerrechtler Ahmed Abofoul ein, der in unserem aktuellen Jahresbericht die Nakba als vom Völkerrecht bislang ignoriertes Verbrechen beschrieb. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe On Justice werden diese Perspektiven miteinander ins Gespräch gebracht - moderiert von der Historikerin Stefanie Schüler-Springorum und von Chantal Meloni.


09.10.2025, 19 Uhr, Hebbel am Ufer 1, Stresemannstr. 29, 10963 Berlin


Tickets

Save the Date: Verhandeln ohne die Betroffenen? Versöhnung ohne Gerechtigkeit?

Eine Diskussion zum deutsch-namibischen Umgang mit kolonialem Unrecht. Mit Paul Thomas (NTLA), Almaz Teffera (HRW) (Bestätigungen stehen noch aus) und weiteren Expert*innen. Veranstaltet von ECCHR, GfbV, WÖK, Decolonize Berlin & Attac.


10. Oktober 2025, 17 Uhr im ECCHR & per Livestream


Weitere Informationen in Kürze auf unserer Website

Mit Recht gegen Krieg

Die Leipziger Nikolaikirche, Symbol der Friedlichen Revolution von 1989, ist bis heute ein Ort der Mahnung gegen Krieg und Gewalt. Beim traditionellen Friedensgebet spricht u.a. Wolfgang Kaleck über die Bedeutung von Völkerrecht und universellen Menschenrechten als Schutz für Schwache, Minderheiten und Zivilgesellschaften. Im Rahmen des Friedensgebets wird der Leipziger Appell verabschiedet, der sich deutlich gegen Krieg und die Aushöhlung des Völkerrechts ausspricht. Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, den Appell vor Ort zu unterzeichnen.


13. Oktober 2025, 17.00 Uhr, Nikolaikirche Leipzig

2025-Gerechtigkeit für Syrien: Solokonzert & Symposium

„Die weltweit führenden Persönlichkeiten bei der Suche nach Aufarbeitung und Gerechtigkeit für Syrien“ – so kündigt die Universität Oxford eine außergewöhnliche Veranstaltung an, bei der Joumana Seif und Patrick Kroker unter anderem mit dem ehemaligen US-Beauftragten für Kriegsverbrechen, Stephen Rapp, diskutieren. Der Musiker Wassim Mukad - als Gefangener der Assad-Diktatur und Sanitäter während des Bürgerkriegs inzwischen Zeuge in mehreren Gerichtsverfahren - wird den Abend mit einem Solo-Oud-Konzert eröffnen.


13.10.2025, 19 Uhr, St Hilda's College, Cowley Place, OX4 1DY Oxford


Weitere Informationen und Anmeldung

Gemeinsam für globale Gerechtigkeit

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VERGANGENE VERANSTALTUNGEN

Recht und Revolution: Vorwegnahme oder Abschaffung?

Auf dieser Konferenz am European University Institute in Florenz ging es um die Frage, welche Rolle dem Recht in revolutionärer Politik zukommen kann und um damit zusammenhängende theoretische und praktische Herausforderungen. Nerges Azizi analysierte in ihrem Beitrag, was vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof angeordnete Übergangsmaßnahmen zur Verhinderung von Pushbacks beitragen können.


Mehr zur Konferenz

Die Spur der Profiteure

Welche Möglichkeiten bieten gesetzliche Regelungen zur Unternehmensverantwortung, um europäischen Unternehmen beizukommen, die aus Pushbacks und Lagern in der Ägäis Kapital schlagen? Mit diesem Thema beschäftigte sich Silvia Rojas-Castros Beitrag beim Workshop “Economies of Expulsion: Mapping Pushbacks and Detention in the Aegean Region”. Die Veranstaltung wurde vom Feminist Autonomous Centre for Research und dem Legal Centre Lesbos ausgerichtet.


PUBLIKATIONEN

The Gaza family torn apart by IDF snipers from Chicago and Munich (auf Englisch)

The Guardian, 10 September 2025


Wie der SPIEGEL einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher aufspürte

Der Spiegel, 10 September 2025


Versinkende Heimat

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6 September 2025


Inselchen gegen Zement-Giganten

taz, 3 September 2025


Izza Drury

S.S. and Others v. Italy: The Danger of All or Nothing Framing (auf Englisch)

OpiniJouris, 19 August 2025


Wolfgang Kaleck
Interview: Experte Bundesregierung spaltet Europa
t-online, 10 August 2025


Belgium’s Arrest of IDF Soldiers Could Be a Watershed Moment (auf Englisch)

Jacobin, 4 August 2025


Aufarbeitung des Genozids an den Jesiden: In der Erde und in den Gerichtssälen
taz, 3 August 2025


Macht sich die EU im Mittelmeer strafbar? Mit dem Flugzeug an die Grenze des Rechts

Tagesspiegel, 30 July 2025


Patrick Kroker

Interview: Was das Urteil gegen Alaa M. bedeutet

Dis:Orient, 28 July 2025

 

Arne Bardelle
A Historic Chance Missed: Harmonization of the ICC’s Jurisdiction over the Crime of Aggression Delayed Once More (auf Englisch)

OpinioJuris, 25 July 2025

VIDEO/RADIO/PODCAST

Alexander Schwarz

Verdacht von Kriegsverbrechen – hat ein Münchner in Gaza Zivilisten getötet? (beginnt bei  min. 28:38) 

ZDF frontal, 9 September 2025


Silvia Rojas-Castro

Tod in der Wüste – Welche Verantwortung trägt die EU-Flüchtlingspolitik?
ARD Audiothek, 28 August 2025


Wolfgang Kaleck

Stärke des Rechts oder Recht des Stärkeren? Die Zukunft des Völkerrechts
Böll Fokus, 24 July 2025

DIE ZUKUNFT DER MENSCHENRECHTSARBEIT SICHERN

Wir bilden die nächste Generation von Menschenrechtsverteidiger*innen aus, um den weltweiten Einsatz für eine gerechtere Zukunft zu stärken. In Zeiten zunehmender Repression, globaler Krisen und wachsender Ungleichheit braucht es mutige Stimmen – und deren finanzielle Unterstützung.

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