Zwei Familienangehörige von Todesopfern sowie ein Überlebender eines tödlichen Luftangriffes auf ihr Dorf im Jemen haben mit der Unterstützung des ECCHR, Mwatana for Human Rights und Rete Pace e Disarmo, Beschwerde gegen Italien beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eingereicht.
Im Oktober 2016 wurden bei einem rechtswidrigen Luftangriff der saudi-geführten Militärkoalition mit Bomben aus italienischer Produktion auf das Dorf Deir Al-Ḩajārī sechs Mitglieder der Familie Husni getötet und weitere verletzt. Am Tatort fanden sich Waffenteile, die darauf schließen lassen, dass bei dem Luftangriff eine Lenkbombe der Firma RWM Italia S.p.A. – einer Tochterfirma des deutschen Rüstungsunternehmens Rheinmetall AG – eingesetzt wurde.
Obwohl die Waffenexporte nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate im Widerspruch zum Vertrag über den Waffenhandel (ATT) stehen, wurden diese trotzdem von den italienischen Behörden genehmigt.
Dem EGMR bietet sich mit der Beschwerde die besondere Gelegenheit, sicherzustellen, dass europäische Staaten den Opfern von Kriegsverbrechen, die mit europäischen Waffen begangen wurden, Zugang zum Recht gewährleisten.
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