Wir sprechen hier nicht einfach von einer Tragödie.
Die Untersuchung zeigt, dass der Ursprung des Massakers in der rassistischen und kolonialen Dimension der Grenze begründet liegt. Eine Dimension, die bis heute Rassismus und Gewalt gegen Schwarze Menschen schürt, die sich aber vor allem auch in der Komplizenschaft der Rechtsinstitutionen ausdrückt, die eine Praxis der völligen Straflosigkeit verfestigt haben. Das Massaker ist eine Fortsetzung dessen, was wir als ECCHR in den letzten zehn Jahren dokumentiert haben und wogegen wir unermüdlich streiten – etwa nach den tödlichen Pushbacks von Tarajal im Februar 2014, als 15 Menschen bei dem Versuch, von Marokko in die spanische Enklave Ceuta zu gelangen, getötet wurden.
Ludovic N., ein Überlebender des tödlichen Tarajal-Pushbacks, hat kürzlich mit Unterstützung des ECCHR eine Beschwerde gegen Spanien beim UN-Ausschuss gegen Folter eingereicht. Er war 15 Jahre alt, als er von Beamte*innen der Guardia Civil geschlagen, mit Tränengas attackiert und anschließend direkt nach Marokko zurückgeschoben wurde. Bis heute wurde Ludovic N. daran gehindert in Spanien auszusagen, und klagt nun gegen das jahrelange Versagen der Ermittlungsbehörden. |